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Nutri-Score erklärt: Ampelsystem für Nährwerte
Der Nutri-Score ist ein Kennzeichnungssystem, das die Nährwertqualität von Lebensmitteln auf einfache Weise bewertet und vergleichbar macht. Aber wie hilft er uns bei der Auswahl zwischen verschiedenen Lebensmitteln, wie einer Spinatpizza und einer Salamipizza? Und was ist die bessere Wahl für den Nachtisch: Erdbeerjoghurt oder Vanillepudding? Der Nutri-Score bietet eine wertvolle Entscheidungshilfe.
Die fünfstufige Farbskala
Das freiwillige Label mit der fünfstufigen Farbskala von A bis E ist zunehmend auf Lebensmittelverpackungen in Europa zu finden. Ein A auf grünem Hintergrund signalisiert einen vorteilhaften Wert, während ein E auf rotem Hintergrund auf ungünstige Nährwerte hinweist. Diese klare Darstellung ermöglicht Verbraucherinnen und Verbrauchern, beim Lebensmitteleinkauf bewusstere Entscheidungen zu treffen.
Ziel und Funktionsweise des Nutri-Scores
Der Nutri-Score ist seit 2020 in Deutschland eingeführt und hat das Ziel, die Auswahl zwischen Produkten derselben Kategorie zu erleichtern. Zudem soll das System Hersteller motivieren, ihre Rezepturen zu optimieren, um eine bessere Bewertung zu erzielen.
Als Einheit wird 100 Gramm bzw. 100 Milliliter genutzt, da Portionsangaben variieren. Die Einstufung erfolgt auf Basis einer Punkteskala, bei der günstige Inhalts- und Nähstoffe mit ungünstigen verrechnet werden.
Günstig
- Obst und Gemüse
- Hülsenfrüchte
- Eiweiß
- Ballaststoffe
Ungünstig
- Zucker
- Energiegehalt
- gesättigte Fettsäuren
- Salz
Die Gesamtpunktzahl entscheidet über die Einordnung auf der Nutri-Score-Skala.
Vorteile der Nutri-Score-Kennzeichnung
Die Einführung des Nutri-Scores bietet zahlreiche Vorteile:
- Einfachheit: Die farbige Skala ermöglicht es Verbraucherinnen und Verbrauchern, auf einen Blick zu sehen, wie ein Produkt einzuordnen ist.
- Vergleichbarkeit: Der Nutri-Score erleichtert den Vergleich zwischen ähnlichen Produkten, sodass bewusste Entscheidungen getroffen werden können.
- Transparenz: Durch die Kennzeichnung erhalten Verbraucher klare Informationen über die Nährstoffqualität.
Missverständnisse und Einschränkungen
Trotz der Vereinfachung kann das System zu Missverständnissen führen. Beispielsweise fließt der Gehalt an natürlichem Zucker in die Bewertung ein, was dazu führen kann, dass ein Naturjoghurt aufgrund seines Milchzuckergehalts schlechter eingestuft wird als ein Sojajoghurt mit Fruchtzubereitung. Auch Fruchtsäfte können aufgrund ihres natürlichen Zuckergehalts schlechter bewertet werden als Limonade. Daher sollte der Nutri-Score als Ergänzung der Infos aus der Zutatenliste und Nährwerttabelle und nicht als alleiniges Kriterium betrachtet werden.
Mathematische Grundlagen des Nutri-Scores
Der Algorithmus des Nutri-Scores basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Seit Anfang 2024 gelten neue Berechnungsgrundlagen, die differenziertere Vorgaben für den Gehalt an Zucker, Salz und Ballaststoffen beinhalten.
Der Nutri-Score in der Ernährung
Obwohl Produkte mit überwiegend grünem Nutri-Score vorteilhaft erscheinen, garantieren sie keine ausgewogene Ernährung. Auch unverarbeitete Lebensmittel wie Obst und Gemüse, die nicht im Nutri-Score erfasst sind, spielen eine wesentliche Rolle.
Nutri-Score: Gut oder schlecht?
Der Nutri-Score ermöglicht es, ähnliche Produkte innerhalb einer Lebensmittelkategorie oder von verschiedenen Herstellern zu vergleichen. Es ist jedoch nicht sinnvoll, einen Joghurt mit einer Fertigpizza zu vergleichen, da sie unterschiedliche Produktkategorien darstellen.
Insgesamt bietet der Nutri-Score eine nützliche Orientierung beim Lebensmitteleinkauf, indem er hilft, Produkte mit vorteilhafteren Nährwerten auszuwählen.