Black Work Pirates Rumliköre

Aus Husum: Die Geschichte von Sascha Will ist schon sehr besonders: Eigentlich hat der 49-Jährige einen Autoteileladen. Über Umwege ist er nun auch Produzent eines leckeren Rumlikörs. Große Rollen spielten dabei ein Piraten-T-Shirt und Comedian Atze Schröder.

Es gibt Tage, da möchte Sascha Will sich am liebsten vierteilen, so viel Arbeit hat er. In seinem Laden für Autoteile in Husum steppt der Bär, einige Mitarbeiter sind heute krank. Und sein Geschäft mit den Rumlikören läuft so gut, dass er gar nicht alle Anfragen bedienen kann. „Es ist schon verrückt. Mittlerweile habe ich selbst in Cannes und Monaco Kunden. Und Mickie Krause bringt meinen Rum gerade groß in der Partyszene auf Mallorca raus.“ Angefangen hat Sascha Will mit 120 Flaschen für Privatkunden, nun sind es 30.000 im Jahr. Um zu verstehen, wie er zum Rum gekommen ist, muss man ein wenig ausholen. Parallel zu seinem Handel mit Autoteilen hatte der gelernte Hotelfachmann, Familienvater und leidenschaftliche Handballer eine Lifestyle-Marke namens Black Work Pirates gegründet. „Als ich mal mit Freunden bei einer Show von Atze Schröder in Kiel war, habe ich ihm eines meiner T- Shirts auf die Bühne geworfen.“ Atze war offensichtlich begeistert, zog das Piraten-Schrauber-Shirt an, trug es auch bei anderen Gelegenheiten, und es entwickelte sich eine Freundschaft zwischen dem berühmten Comedian und dem Husumer. Das Label wurde immer bekannter. Dann sagte irgendwann ein Nachbar: „Piraten brauchen doch auch einen richtigen Rum!“ Und so wurde in einer kleinen Küche herumexperimentiert. Sascha Wills Ziel: „Knallharter Rum, gepaart mit sanftem Likör.“ Innerhalb kurzer Zeit wurde sein Rumlikör mit Karamell ein Bestseller. Es folgten Sorten wie Vanille, Marzipan und Kokosnuss. Der 70-prozentige Rum kommt aus Jamaika und wird nach Sascha Wills Rezepten in verschiedenen norddeutschen Destillerien verfeinert. „Wir arbeiten mit natürlichen Aromen und verwenden ganz wenig Zucker.“ Auch im Autoteileladen stehen die Flaschen, und es gibt wohl keinen Hobbyschrauber, der hierherkommt und das hochprozentige Totenkopf-Gemisch noch nicht probiert hat. Mal sehen, welche Sorten noch auf den Markt kommen – wenn er denn die Zeit zum Austüfteln findet, der Piratenfan aus Husum.